Die Situation
Es sollen Geschäftsprozessabläufe (GPAs), die mit Werkzeugen wie beispielsweise mit Camunda Modeler oder Signavio erstellt wurden, in den Enterprise Architect importiert werden. Dazu stehen prinzipiell zwei Funktionen im EA zur Verfügung (beide finden sich im Ribbon „Publish„):
- Technologies | Import | BPMN 2.0
- Model Exchange | Import-XML | Import Package from XMI
Das Problem
Die mittels anderen Werkzeugen erzeugten BPMN-Dateien beinhalten zumeist nur ein Diagramm sowie einen Prozessablauf, aber keine Namespace-Definition (Package-Element). Deshalb ist die Technologies-Import-BPMN-2.0 Funktion zu bevorzugen, die jedoch die Einschränkung hat, dass damit kein Merge durchgeführt werden kann.
Die Lösung
Bevor im EA ein Import durchgeführt wird, sollte zuerst das gewünschte Ziel-Package im Project Browser (durch markieren/auswählen) festgelegt werden (da der EA ansonsten das Ziel-Package, ausgehend von der letzten(!) Markierungaktion, selbst bestimmt).
Nach dem Anwenden der Technologies-Import-BPMN-2.0 Funktion hat der EA ein Package-Element (mit dem Namen der Import-Datei) erzeugt und darin ein anonymes Modellelement vom Typ BPMN Business Process angelegt, welches ein komposites Kind-Diagramm vom Typ BPMN Business Process Diagram enthält, welches den importierten Prozessablauf darstellt.
Achtung: Wird nun dieselbe BPMN-Datei nochmals importiert, so wird – unabhängig vom ausgewählten Ziel-Namespace (Package-Element) – alles nochmals erzeugt und nicht zusammengeführt!
Das Szenario, bei dem das EA-Modell nicht den verwaltungstechnischen Master der GPAs darstellt, sondern ein anderes Werkzeug, das geänderte GPAs als BPMN-Dateien zur Verfügung stellt, wird derzeit im EA „out-of-the-box“ funktional nicht unterstützt.
Tipps
Gegebenenfalls müssen die Import-Dateien vor dem eigentlichen Importvorgang überarbeitet werden; siehe dazu:
- BPMN Import aus Camunda/Signavio: Schriftgröße in Diagrammen
- BPMN Import aus Camunda/Signavio: Activities mit Boundary Events